Es geht um...
Die Stadt Feuchtwangen hat 87 Ortsteile. Dementsprechend viele Sagen und Geschichten gibt es auch aus dem Feuchtwanger Land zu erzählen.
Die Feuchtwanger Gründungssage
Die berühmteste Geschichte aus dem Feuchtwanger Land ist die Gründungssage Feuchtwangens. Sie besagt, dass Kaiser Karl der Große mit seinem Gefolge in hiesiger Gegend gejagt hat. Er verirrte sich im Wald und war vom Durst gepeinigt. Da sah er eine Taube auffliegen und diesem Platz zueilend kam er zu einer Quelle. Neugestärkt fand er sein Jagdgefolge bald wieder und aus Dankbarkeit gegen Gott baute er in der Nähe der Quelle eine Kirche und ein Kloster, wodurch er auch der Gründer der Stadt Feuchtwangen wurde.
Noch heute erinnert das Feuchtwanger Taubenbrünnlein an die Gründungssage der Stadt. Auf der Brunnensäule ist der Text der Sage zu lesen und auch eine Tafel an einem benachbarten Gebäude erinnert daran. Ähnliche Sagen finden sich auch an anderen Orten, wenn es keinen urkundlichen Beweis mehr für die Gründung eines Klosters gibt. Die Stiftungsurkunden des Feuchtwanger Klosters sind verloren gegangen und so kann nur spekuliert werden, wer das Kloster tatsächlich gegründet hat. Erstaunlich ist jedoch, wie alt diese Überlieferung schon ist. Die ersten Erwähnungen, die Karl den Großen als Gründer des Feuchtwanger Benediktinerklosters nennen, stammen bereits aus dem 13. Jahrhundert!
Was sich zur Zeit von Kaiser Karl genau im Feuchtwanger Fichtenwald abspielte, weiß niemand mehr, vielleicht war es ja aber wie in dem kleinen Hörspiel mit Karl und den Helden des Feuchtwanger Kreuzgäng-Magazins das unter https://www.kreuzgangstadtmarketing.de/KarlundFeuchtwangen.mp3 angehört werden kann.
Die Geschichte vom Feuchtwanger Zeisig
Die Feuchtwanger Bewohner werden von den Leuten der umliegenden Dörfer mit dem Spottnamen „Zeiselesfänger“ betitelt. Nach der Sage sei einstens dem Bürgermeister sein Zeisig aus dem Käfig entkommen und der habe die Anordnung getroffen, die Stadttore zu schließen. Alles machte Jagd auf den Vogel, dieser aber flog über die Stadtmauer und die „klugen Feuchtwanger“ hatten das Nachsehen.
Kühnhardt am Schlegel
Der Maibaum, der mitten in Kühnhardt steht, heißt eigentlich Hahnenbaum. Die Dorfjugend hat früher um den Preis eines Hahnes um den Baum getanzt. Tradtitionell darf erst wieder ein neuer Baum aufgestellt werden, wenn der alte Baum von selbst umgefallen ist. Seine größere Bedeutung bekam der Baum jedoch erst durch den Schlegel, der an ihm hängt. Vor Jahrhunderten durften die Kreßberger Schäfer ihre Schafe in der Kühnhardter Flur weiden lassen. Als die Kühnhardter selbst eine Schäferei errichten wollten, wollten sie das natürlich nicht mehr. Die Kreßberger wollten aber an ihrer Tradition festhalten. Man einigte sich schließlich darauf, dass die Kreßberger ihre Schafe soweit in der Kühnhardter Flur weiden lassen durften, bis sie den Wipfel des Baumes sahen. Als Anerkennung des Vergleichs stifteten die Kreßberger Herren den Künhardtern einen Schlegel. Dieser Schlegel wurde zum Wahrzeichen Künhardts und ist noch heute der Stolz der Ortschaft. Früher diente dieser Eichenklotz z.B. auch dazu, in schneereichen Wintern den Kirch- und Schulweg nach Mosbach freizuräumen.
Der Baum und der Schlegel haben auch heute noch einen festen Platz im Brauchtum des Dorfes. Das Aufrichten des Baumes und das Befestigen des Schlegels ist jedes Mal ein Fest für das ganze Dorf.



Die Dorfgütinger erfanden das Geräucherte
Der Dreißigjährige Krieg machte auch den Leuten im Feuchtwanger Land schwer zu schaffen. Immer wieder kam es vor, dass die Dorfbewohner ihre Häuser Hals über Kopf verlassen mussten und in den nahen Wäldern Schutz suchten. So erging es auch den Leuten aus Dorfgütingen. Als sie wieder einmal ihr Dorf verlassen mussten, hängten sie ihr Salzfleisch in die Schlöte, damit es von den hungrigen Soldaten nicht gefunden wurde. Die Soldaten bedienten sich an den übrigen Essensvorräten und ließen jeden Tag die Schlöte rauchen. Als die Dorfgütinger schließlich in ihr Dorf zurückkehren konnten und nach ihren Fleischvorräten in den Schlöten sahen, sahen diese ganz und gar unappetitlich aus: verrusst und schwarz. Da sie aber sehr hungrig waren, schnitten sie das Fleisch an und kosteten es. Und siehe da, das Fleisch schmeckte besser als vorher! Von diesem Tag an räucherten sie alljährlich einen Teil ihres geschlachteten Fleisches und das Geräucherte war erfunden!
Der Hehopp oder der Reiter ohne Kopf
Der Hehopp ist ein Reiter ohne Kopf. Nach seinem Ruf wird er "Hehopp" genannt. Wenn man allein des Nachts in den Wäldern unterwegs ist und "Hehopp!" ruft, kann es sein, dass er sich zu einem gesellt und schweigend nebenher reitet oder man bekommt aus heiterem Himmel eine kräftige Ohrfeige. Wer es wagt, den Hehopp anzusprechen, verschwindet, laut der Sage, auf Nimmerwiedersehen.